Der Begriff Autopoiesis wurde von den chilenischen Biologen Humberto Maturana und Francisco Varela geprägt. Er beschreibt die Fähigkeit bzw. Eigenschaft eines Systems, sich selbst zu produzieren und zu erhalten.

Autopoiesis als Begriff für die Eigenschaft von Systemen, sich selbst zu produzieren und zu erhalten

Autopoiesis in der Selbsthilfe für mentale Gesundheit

Die Gedankenwohnung als autopoietisches System

Das Prinzip der Gedankenwohnung lässt sich im Kontext der Autopoiesis verstehen, da es auf einem sich selbst erhaltenden Prozess der Gedankenorganisation basiert. Autopoiesis beschreibt Systeme, die ihre Komponenten kontinuierlich erzeugen und erneuern, um ihre Einheit und Funktion zu gewährleisten. In der Gedankenwohnung wird dieses Konzept auf mentale Prozesse angewendet, insbesondere auf das Gedankenkarussell, das als autopoietischer Mechanismus betrachtet werden kann.

Das Gedankenkarussell als autopoietischer Prozess

Das Gedankenkarussell ist ein anschauliches Beispiel für Autopoiesis im menschlichen Geist. Spontan entstehende Gedanken formen ein selbstorganisierendes System, das ohne bewusste Steuerung funktioniert. Dieses Phänomen wird durch neuronale Netzwerke wie das Default Mode Network (DMN) und das Salience Network unterstützt. Die Gedankenwohnung bietet hier eine innovative Lösung, indem sie dieses chaotische System durch räumliche Strukturierung ordnet und in positive Bahnen lenkt.

Gedankenwohnung und neuronale Autopoiesis

Das Konzept der Gedankenwohnung integriert autopoietische Prinzipien auf zwei Ebenen:

  1. Organisation durch Selbststrukturierung:
    Die Gedankenwohnung ermöglicht es, chaotische Gedankenmuster zu erkennen und durch räumliche Visualisierungen geordnet darzustellen. Wie in autopoietischen biologischen Systemen bleibt die „Organisation“ stabil, während die „Struktur“ flexibel anpassbar ist.
  2. Interaktion neuronaler Netzwerke:
    Spontane Gedankenprozesse, die durch das DMN gesteuert werden, und die Reizbewertung des Salience Networks arbeiten dynamisch zusammen. Die Gedankenwohnung nutzt diese Interaktionen, um durch gezielte Übungen die mentale Selbstorganisation zu fördern.

Autopoiesis und Transformation

Während autopoietische Systeme häufig als selbstbegrenzt betrachtet werden, zeigt die Gedankenwohnung, wie ein autopoietisches System durch bewusste Intervention transformiert werden kann. Durch Techniken wie Visualisierung und symbolische Bilder ermöglicht die Gedankenwohnung:

  • Selbstbeobachtung: Förderung der Fähigkeit, das Gedankenkarussell aus einer distanzierten Perspektive zu betrachten.
  • Positive Neuordnung: Transformation der Gedankenstruktur, ohne die zugrunde liegende Organisation zu destabilisieren.
  • Resilienzförderung: Aufbau nachhaltiger mentaler Strukturen, die auf den Prinzipien der Selbstproduktion und -erhaltung beruhen.

Verbindung zur therapeutischen Praxis

Das Prinzip der Gedankenwohnung erweitert die Anwendbarkeit der Autopoiesis, indem es die Fähigkeit des Geistes nutzt, sich selbst zu erneuern. Diese Verbindung bietet:

  • Kognitive Entlastung: Gezielte Techniken helfen, das Gedankenkarussell zu verlangsamen und Ordnung zu schaffen.
  • Therapeutische Integration: Die Gedankenwohnung kann mit Methoden wie dem katathymen Bilderleben kombiniert werden, um die Selbstorganisation des Geistes weiter zu unterstützen.
  • Praktische Zugänglichkeit: Im Gegensatz zu abstrakten Konzepten der Autopoiesis bietet die Gedankenwohnung konkrete, alltagstaugliche Übungen.

Zusammenfassung

Die Gedankenwohnung ist als imaginiertes Phänomen („Ich habe eine Gedankenwohnung in meiner Phantasie“) ein autopoietisches System, das auf den natürlichen Prozessen des Gehirns aufbaut und sie strukturiert. Sie bietet eine Brücke zwischen chaotischen Gedankenprozessen und bewusster mentaler Ordnung. Durch die Integration autopoietischer Prinzipien wird sie zu einem effektiven Werkzeug für mentale Gesundheit und Resilienz.

„Dieses kleine Buch kann Menschen, die mit aufdringlichen Gedanken zu tun haben, eine rasche Erleichterung sein. Ich schätze die Einfachheit, mit der hier eine wesentliche Funktion des Gehirns nutzbar wird. Es geht um die Umfokussierung.“
Dr. med. Gudrun Birk, Somatic Experiencing® Traumatherapie Marburg

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