Gedanken, Synapsen, Gehirnzellen

Was ist ein Gedanke?

Ein Gedanke kann das Ergebnis eines Denkprozesses sein. Gedanken können aber auch ohne jedes absichtliche Denken auftauchen. Auch der Einfall oder die Sorge können zur Kategorie der Gedanken zählen.

Wie funktionieren Gedanken?

Sinnvoller ist es zu fragen: Wie wirken Gedanken? Welche Wirkung geben wir ihnen, wenn scheinbar wahllose Gedanken über uns zu kommen scheinen? Die Wirkung von Gedanken ist keineswegs zufällig. Wir können zwar nicht entscheiden, welcher Gedanke wann nicht kommen „darf“, aber wir können zu allen Gedanken eine Liste anfertigen, in der steht, welche Bedeutung wir dem geben, was in unserem Gehirn entsteht und auf den gesamten Körper wirkt.

Wie viele Gedanken hat ein gesunder Mensch am Tag? Es ist schwer, genau zu sagen, wie viele Gedanken ein gesunder Mensch am Tag hat, da dies von vielen Faktoren abhängt. Alter und Geschlecht spielen eine Rolle, die Persönlichkeit und die Lebensumstände. Nach Schätzungen haben Menschen im Durchschnitt zwischen 60.000 und 80.000 Gedanken pro Tag. Diese Zahl kann jedoch je nach Person und Situation stark variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass es nicht darauf ankommt, wie viele Gedanken man hat, sondern wie man mit ihnen umgeht.

Gibt es dumme Gedanken?

Auf den ersten Blick unnötige oder überflüssige Gedanken können sich bei näherer Betrachtung als durchaus sinnvoll herausstellen: wenn der Kontext berücksichtigt wird. Es kommt immer auf den Zusammenhang an.

Wenn ein Mensch aufgrund seiner Lebensgeschichte vor etwas Angst hat, nehmen wir an: vor dem Verlust von Kontrolle, dann ist es aus Sicht des Gehirns sehr sinnvoll, immer dann Gedanken der Sorge zu entwickeln, wenn ein Kontrollverlust droht.

  • Manche haben Angst davor, in der Öffentlichkeit ohnmächtig zu werden
  • Andere befürchten, sich auf der Straße oder im Supermarkt übergeben zu müssen
  • Das alles sind erdachte Szenen, die wie echte Realitäten wirken

Versuchen Sie mal, jemand zu erklären, er solle sich einfach andere Gedanken machen. Oder seine Gedanken stoppen …! Jeder, der das schon einmal versucht hat, weiß, dass es Quatsch ist. Das Gehirn lässt sich nicht wie Knetgummi bearbeiten.

Was sind Denkfehler?

Lesen Sie hier im Artikel über Denkfehler, warum kognitive Verzerrungen selten etwas mit fehlender Intelligenz (Einsichtsfähigkeit) zu tun haben. 

Kann man Gedanken abstellen?

  • Abstellen im Sinn von ausschalten lassen sich Gedanken nicht.
  • Aber abstellen im Sinn von hinbringen, das geht exzellent.
  • Wo könnte man sie abstellen, damit sie nicht mehr im Weg sind?
  • Das brachte die Idee zur „Gedankenwohnung“ hervor. Das ist ein Konzept für die Beratung, aus dem ein Buch wurde.
  • Die Frage stand im Raum, welche Übersetzung das Gehirn akzeptieren könnte, damit aus dem Wunsch, Gedanken loszuwerden, eine Einladung werden kann.

Wie entstehen Gedanken?

Gedanken entstehen durch Assoziationen

Wohin gehen die Gedanken?

Wohin gehen Gedanken, wenn man sie an andere Orte außerhalb der Aufmerksamkeit einlädt? Dazu müssen wir erst wissen, welche Orte das sein können. Auf jeden Fall gedachte Orte, denn wir können ja nicht einfach mit dem Zug nach Dortmund oder Berchtesgaden fahren, am Bahnhof so tun, als würden wir bleiben, und dann schnell in den nächsten Zug nach Hause einsteigen: in der Hoffnung, dass die unangenehmen Gedanken das nicht bemerken und dann am Bahnhof hängenbleiben, sich die Zeit mit Trunkenbolden und Unentschlossenen vertreiben, während wir im Zug nach Hause sitzen.

Gut, wenn so etwas in der Fantasie gelingt, es auch ein nützliches Modell, mit dem man seine Gedankenwelt sinnvoll bearbeiten kann. Aber die Wohnung ist doch das einfachere Modell, denn jeder hat in der Regel eine, und wenn er von ihr zu lesen beginnt, fühlt er sich auch mit diesem Bild vertraut.

Beim Denken sind die Bilder entscheidend

Wenn der Mensch denkt, tauchen Bilder auf.

Niemand kann über das Meer nachdenken, ohne ein inneres Bild vom Meer zu sehen.

Wer wollte über ein Hochzeitsbuffet nachdenken, ohne dabei Speisen zu sehen, vielleicht sogar zu schmecken?

Und was sieht ein Mensch vor seinem inneren Auge, dessen Gedanken nicht zur Ruhe kommen?

Er sieht Unordnung. Oder Nebel. Brain Fog ist eine Bezeichnung für Benommenheit.

Was sagt das nun mit Blick auf das Konzept der Gedankenwohnung?

Das positive Bild der Gedankenwohnung ist der Eindruck von Ordnung. Selbst die wildesten Gedanken finden einen Ort, an dem sie sein können.

Zur Startseite Gedankenwohnung

Die Kapitel des Buches Gedankenwohnung

 

Johannes Faupel
Hier folgen