Intrusionen

Das Wort Intrusion stammt vom lateinischen introtrudere (hineinstoßen) ab. Diese Gedanken kommen in einer Heftigkeit und Form, dass sie ungebremst im Alltag auftauchen. Zu den Themen zählen z. B. erlebte Gewalt und überschrittene Grenzen in der Sexualität. Intrusionen treten auf, wenn Erinnerungen an belastende Erlebnisse oder Situationen schlagartig ins Bewusstsein kommen und erneut durchlebt werden – auch auf der körperlichen Ebene.

Warum wirken Intrusionen und intrusive Gedanken so hartnäckig?

Intrusionen und die mit ihnen verbundenen intrusiven Gedanken lassen sich nur schwer bzw. überhaupt nicht bekämpfen, weil sie eine hohe Funktionalität haben. Bei einem Trigger (auslösender Schlüsselreiz, der an das Ursprungsereignis erinnert), besteht die Gefahr zwar nicht mehr unmittelbar, aber das Gehirn erlebt den Flashback als eine Fortsetzung oder Wiederholung des lebensbedrohlichen Erlebnisses.

Für das Gehirn einer Gewalt und Aggressivität betroffenen Person ist schon die Vorstellung von einer Wiederholung oder Fortsetzung des Erlittenen ein Warnsignal, bei dem es aktiv wird.

Aus Erinnerungen werden physische Reaktionen. Der amerikanische Psychiater Peter Levine hat mit Somatic Experiencing ein wegweisendes Konzept vorgelegt, um im Nervensystem gespeicherte Traumata durch körperliche Entladung abzubauen.

Warum scheitern Versuche, ein Trauma auf rein rationaler Ebene wegzudiskutieren?

Erinnerung ist mehr als ein Gedanke oder ein Symptom. Das Wiedererinnern und -erleben eines bedrohliches Ereignisses kann für Betroffene eine reale Katastrophe sein. Eine Intrusion ist an Bilder gekoppelt. Über diese Bilder gibt es keine Kontrolle in dem Sinn, dass der Mensch sie abschalten könnte.

Was ist eine Intrusion in der Psychotraumatologie?

Die Psychotraumatologie beschreibt „Intrusion“ als ein Symptom, das nach traumatischen Erlebnissen auftritt. Intrusionen sind ungewollte, sich aufdrängende Erinnerungen an das traumatische Ereignis, die plötzlich und oft ohne erkennbaren Auslöser ins Bewusstsein der betroffenen Person gelangen. Diese Erinnerungen können sehr lebhaft sein und sind oft mit intensiven emotionalen Reaktionen wie Angst oder Traurigkeit verbunden.

Intrusionen bei PTBS – was lässt sich tun?

Was hilft gegen das Wiedererleben des Traumas?

Das Wiedererleben eines Traumas (Flashback) lässt sich durch gezieltes Verändern der inneren Bilder verändern. Es sollte nicht der Versuch unternommen werden, das Trauma zu löschen. Das könnte eine zusätzliche Gefahr aus „Sicht“ des Gehirns bedeuten. Die Regel lautet: Eine theoretisch gefährliche Situation muss in jedem Fall vermieden werden.

Was hilft bei Schlafproblemen?

Schlafprobleme durch Intrusionen und die mit ihnen verbundene chronische Müdigkeit und Erschöpfung lassen sich durch bewusstes Anwenden von Übungen zu Gedankenkreisen nach und nach auflösen.

Wie können PTBS-Belastungen gemildert werden?

Die emotionalen Reaktionen auf Intrusionen reichen von intensiver, alles überschwemmender Angst und Panik bis Traurigkeit und Verzweiflung.

Hier kann es hilfreich sein, die auslösenden Ereignisse und inneren Filme in einer Art innerer Rumpelkammer (Gedankenwohnung) abzulegen: Dort „dürfen“ sie sein, wie sie sind, während Sie selbst außerhalb dieses Raumes Ihr Leben leben.

Wie lässt sich Vermeidungsverhalten abbauen?

Das – verständliche, aber nicht positive – Vermeidungsverhalten lässt sich ebenfalls mit der Raumtechnik verändern. „Während ich weiß, dass es in einem Zimmer meiner Gedankenwohnung eine stabile Erinnerung an eine bedrohliche Situation gibt, bleibe ich außerhalb dieses Zimmers und umgebe es mit der jetzt möglichen Sicherheit.

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Johannes Faupel
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