Vergangenheit loslassen

Wie können Sie die Vergangenheit loslassen?

Sie können die Vergangenheit loslassen, indem sie ihr einen Platz im „Damals“ geben. Wie das geht, lesen Sie in diesem Artikel.

Wann ist dieser Artikel hilfreich?

  • Sie wollen erfahren, wie Sie die Vergangenheit loslassen können, statt sie zu glorifizieren oder ihr hinterherzutrauern?
  • Sie wollen Ihre Ruhe haben von vergangenem Drama und Trauma?
  • Sie wollen sich nicht mit Verdrängen beschäftigen, sondern mit Integrieren?

Dann kann dieser Artikel für Sie hilfreich sein. Hier lernen Sie Selbstdifferenzierung und Selbstdistanzierung.

Die Vergangenheit loslassen – warum viele damit Schwierigkeiten haben und wie Sie Ihren Weg finden können

Vergangenheit loslassen: für viele ist das ein wichtiges Thema, mit dem sie sich jahrelang plagen und doch nicht recht weiterkommen.

Sie sind hier richtig, wenn Sie sich folgende Fragen stellen:

Wie kann ich aus Gedankenstrudeln herausfinden?

Gedankenstrudel mit kreisenden Gedanken drehen sich oft um die Vergangenheit. Deshalb sind Sie mit diesem Beitrag einen guten Schritt weiter auf Ihrem Loslösungsprozess.

Wie lässt sich ein Grübelzwang über alte Begebenheiten beenden?

Die erste gute Nachricht: es gibt keinen Grübelzwang. Es gibt das Phänomen von Gedanken, die ein Mensch ständig wiederholt, weil er die gedankliche Ausfahrt noch nicht gefunden hat.

Wie kann es gelingen, der Vergangenheit nicht mehr hinterherzutrauern?

Sie trauern der Vergangenheit dann nicht mehr hinterher, sobald Sie die Vergangenheit loslassen.

Warum ist es für viele Menschen schwer, die Vergangenheit loszulassen?

Die Antwort könnte Sie überraschen: Wer sich dauernd mit dem Loslassen der Vergangenheit beschäftigt, bleibt genau dadurch eng mit der Vergangenheit verbunden.

  • Ja, aber wie soll ich es dann machen, fragen Sie?
  • Soll ich versuchen, alles zu vergessen, was damals war, das mich damals so belastete?

Nein, denn auch der Versuch, etwas zu vergessen, verbindet sich im Gehirn logischerweise mit dem, was ein Mensch vergessen will. Einfaches Beispiel:

Denken Sie jetzt nicht an einen Elefanten, der im Zirkus auf einem Fahrrad fährt.

Woran denken Sie?

Der Weg des Loslassens führt über das Lassen

Erstens ist es beim Loslassen der Vergangenheit wichtig, das Geschehene als geschehen anzunehmen. Sonst könnte der Mensch in Versuchung kommen, nachträglich doch noch etwas an der Vergangenheit ändern zu wollen. Das wiederum kann in depressive Zustände führen.

Zweitens ist es entscheidend, dem Vergangenen – auch den schweren Aspekten – einen Platz zu geben: tatsächlich räumlich. Denn wenn ein Gedanke an Vergangenes ständig mitten im Kopf sitzt, dann fällt es schwer, ihn nicht zu beachten.

Drittens braucht es Zeit. Damit ist nicht gemeint, dass man das berühmte Gras über etwas wachsen lassen müsse. Vergangene Angelegenheiten brauchen tatsächlich Zeit der Zuwendung.

Wie können vergangene Begebenheiten einen Platz finden, an dem sie sein dürfen – ganz gleich, wie schwer sie auch waren?

Es braucht dafür nur eine kleine Übung, eine Gedankenübung.

Jeder Mensch kann diese einfache Gedankenübung durchführen

Im Wesentlichen geht es nur darum, sich eine konkrete Vorstellung zu machen

Fragen Sie sich, an welcher Stelle in Ihrem Inneren dieser Teil aus Ihrer Vergangenheit einen guten Raum bekommen könnte, an dem er sein kann:

  • Damit Sie die Vergangenheit loslassen können, sollte das Vergangene Platz machen für das Heute
  • Damit Sie nicht mit allem von damals brechen, sondern es gelegentlich in der Erinnerung aufsuchen können, sollte es erreichbar sein
  • Diese einfache Technik ist im Buch Gedankenwohnung beschrieben – schauen Sie rein.

Erst einmal schauen, wie sich „Gedankenwohnung“ liest? Laden Sie sich hier die Gratis-Leseprobe als PDF herunter.

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Altes Bild Vergangenheit

Altes Foto aus der Vergangenheit

Selbstdifferenzierung lernen

Selbstdifferenzierung heißt im Zusammenhang mit der Vergangenheitsbewältigung:

In sich und aus sich heraus Wege finden, vergangene Episoden in der Vergangenheit einzuordnen. Es geht darum, eine Unterscheidung zu treffen zwischen dem, was vergangen ist und dem, was jetzt ist >>> Differenz = Unterschied

Das liest sich noch etwas abstrakt?

Angewandte Selbstdifferenzierung

Differenzierung in der Wortbedeutung von „bis ins Detail gehende Unterscheidung“ ist ein exzellentes Mittel, die Vergangenheit loszulassen.

Sehen wir uns näher an, warum Menschen stark mit vergangenen, v.a. traumatischen Ereignissen, verbunden sind:

Das Gehirn speichert Ereignisse als Episoden, als Sammlungen von Sinneseindrücken usw.

Beispiel für Selbstdifferenzierung:

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges 2022 berichten alte Menschen von Erinnerungen an ihre Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg:

  • Das Geräusch fallender Bomben
  • Heulende Sirenen
  • Das Motorengeräusch von Flugzeugen

Solche Erinnerungen kommen nie isoliert – so gut wie immer sind mit Geräuschen auch Gerüche verbunden und mit inneren Bildern z. B. die Erinnerung an Berührungen (taktile Reize).

An dieser Stelle können wir ansetzen, wenn es darum geht, die Vergangenheit loszulassen.

Vergangenheit loslassen heißt in Wahrheit: die Geschehnisse von damals in der Damals-Zeit lassen

Loszulassen heißt, zeitlich korrekt einzuordnen.

Die Erfahrungen eines Menschen können noch so traumatisch gewesen sein: Entscheidend ist es, dass es nicht mehr zu der Form von Flashbacks kommt, bei denen ein Mensch von den alten Ereignissen überschwemmt wird.

Fragen Sie sich daher:

Welche Gefühle waren damals mit diesen Erfahrungen verbunden? Was für Geräusche? Welche optischen Sinneseindrücke?

Welche Besonderheiten gab es im Umfeld mit diesem Gefühlszustand?

Bei Personen mit Kriegserfahrungen kann folgendes helfen, um von den konditionierten Reizen wegzukommen:

Wenn Erinnerungen hochkommen, so sind diese mit einer Zeit in der Vergangenheit verbunden. Das Gehirn verbindet in einem Erlebnisnetzwerk alles mit damals – aber lässt es im jetzigen Moment wie real wirken.

Die Anregung: Stellen Sie sich alle aufkommenden inneren Bilder von damals in Schwarz-Weiß vor.
Sehen Sie sich ein buntes Bild im Zimmer oder in einem Buch an: um dem Gehirn bei der Einordnung zu helfen:

  • Erinnerung = schwarzweiß = damals
  • Gegenwart = farbig = jetzt

Bei der Erinnerung an Sirenen und das Geräusch pfeifend-fallender Bomben und Flugzeuge kann es hilfreich sein, in der Vorstellung ein Knacken und Knistern wie bei alten Schellackplatten oder dem schlechten Wochenschaumaterial „darüberzulegen“ – auch hier:

Alter Ton mit Knacken und Knistern = Vergangenheit.

Das Gehirn kann mit diesen einfachen Techniken gut arbeiten.

Das ist eine kleine Gehirnleistung – mit beachtlichen Auswirkungen.

Selbstdistanzierung lernen

Selbstdistanzierung ist ein Begriff, den Viktor E. Frankl geprägt hat.
Sich von sich selbst zu distanzieren heißt, eine Außenperspektive zu sich selbst aufzubauen.
Jeder Mensch kann sich vorstellen, wie er sich selbst gegenüberstehen und einen Dialog mit sich aufnehmen würde.

Die Idee ist es, durch die Distanzierung von sich selbst andere innere Anteile aktiv werden zu lassen.

So kann ein Mensch, der sich mental und emotional in einem Vergangenheitserlebnis verlaufen hat, mit seinem Gegenwarts-Ich in einen Dialog treten.

Wenn er in diesem erdachten (und für das Gehirn damit real wirkenden) Selbstdialog steht, kann er sogar die Seiten wechseln und sich auf die starke Seite in der Gegenwart verlassen.

Der Vergangenheit einen gedachten und gefühlten Raum geben

Eine wirksame Methode, um die Vergangenheit loszulassen: richten Sie ein inneres Museum ein
In einer inneren historischen Bildergalerie können alte, auch angstauslösende Bilder untergebracht werden.

Gedankenmuseum einrichten

Im Rahmen des Konzeptes der Gedankenwohnung richten Sie sich für verschiedene Gedanken und Denkabläufe spezielle Gedankenzimmer und Gedankenräume ein.

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