Was ist die Hebbsche Regel – und wie hilft sie beim Verstehen von Zwangsgedanken und Gedankenkarussell?

Die Hebbsche Regel (auch: Hebb’sche Lernregel) von Donald Olding Hebb, 1949, besagt, dass sich Gehirnzellen, die miteinander feuern, vernetzen – und umgekehrt.

What fires together, wires together.

Je häufiger ein Neuron A mit einem Neuron B gemeinsam aktiv ist, desto öfter und intensiver werden die beiden Neurone miteinander interagieren. Mit anderen Worten: Wenn ein „Kampf-Neuron“ ein „Problem-Neuron“ ausschalten will, so werden beide stärker. Daher: Wenn Sie willentlich und mit aller mentalen Kraft versuchen, einen Gedanken aus dem Gedankenkarussell nicht zu denken, verstärken Sie den Vorgang sogar noch. Sie denken noch mehr an den Gedanken.

Gedankenkarussell

Gedankenkarussell. Der Mensch zwischen Gedanken, die sich ständig wiederholen

Wie können Sie die Hebbsche Regel für den Ausstieg aus dem Gedankenkarussell nutzen?

Sie wenden die Hebbsche Regel an, indem Sie sich bei jedem Start eines Grübelvorgangs (Gedankenkarussell) sagen, dass Sie den momentanen Grübelgedanken zum Beispiel in den Werkraum Ihrer Gedankenwohnung bringen. Sie können sich das bildlich vorstellen. Geben Sie den Gedanken beim Werkraum ab, wie eine Mutter ihr Kind im Kindergarten abgibt.

Damit nutzen Sie die synaptische Plastizität des Gehirns.

Weitere Informationen zur Hebbschen Regel und zum Psychologen Hebb finden Sie hier: https://www.spektrum.de/magazin/donald-o-hebb-und-der-menschliche-geist/821197

Johannes Faupel
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