Wie funktioniert Entspannungstraining?
„Entspannungstraining“ umfasst Methoden wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder spezielle Atemtechniken. Ziel ist, körperliche Anspannung zu lösen und den Geist zu beruhigen.
Wissenschaftliche Studien | Hintergründe
Entspannungstraining
Entspannungstraining ist eine weit verbreitete Methode zur Reduzierung von Angstzuständen und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens. Verschiedene Techniken wie progressive Muskelentspannung, Meditation und Atemübungen werden eingesetzt, um psychologische und physiologische Entspannungszustände zu fördern.
Wirksamkeit von Entspannungstraining
Entspannungstraining hat sich als wirksam bei der Reduzierung von Angstzuständen erwiesen. Eine Meta-Analyse zeigte, dass Entspannungstraining eine mittlere bis große Effektstärke bei der Behandlung von Angstzuständen aufweist, wobei Meditation besonders effektiv ist (Manzoni et al., 2008). Verschiedene Formen des Entspannungstrainings, wie progressive Muskelentspannung und geführte Imagination, haben signifikante Verbesserungen in den Entspannungszuständen sowohl auf psychologischer als auch auf physiologischer Ebene gezeigt (Toussaint et al., 2021).
Auswirkungen auf ältere Erwachsene
Selbstentspannungstraining kann die Schlafqualität und kognitive Funktionen bei älteren Erwachsenen verbessern. Eine Studie zeigte, dass solche Trainingsmethoden signifikante positive Effekte auf die Schlafqualität und das Gedächtnis haben, was sie zu einer kostengünstigen und nicht-invasiven Methode macht, um den kognitiven Abbau zu verzögern (Sun et al., 2013).
Anwendung bei Krebspatienten
Entspannungstraining hat sich auch als nützlich bei der Bewältigung von behandlungsbedingten Symptomen und der emotionalen Anpassung bei Krebspatienten erwiesen. Es zeigte signifikante positive Effekte auf Symptome wie Übelkeit und Schmerzen sowie auf emotionale Anpassungsvariablen wie Angst und Depression (Luebbert et al., 2001). Die Wirksamkeit war besonders hoch, wenn die Entspannung unabhängig von der medizinischen Behandlung angeboten wurde.
Vergleich mit anderen Interventionen
Im Vergleich zu kognitiv-behavioralen Programmen zur Prävention von Depressionen zeigte Entspannungstraining ähnliche Reduktionen von depressiven und Angstzuständen über einen mittelfristigen Zeitraum. Dies macht es zu einer einfacheren Alternative, die weniger Schulung erfordert (Vázquez et al., 2012).
Herausforderungen und zukünftige Forschung
Ein Hauptproblem in der Forschung zu Entspannungstraining ist die mangelnde Standardisierung der Verfahren und die Variabilität der Messkriterien. Zukünftige Studien sollten sich auf die systematische Bewertung der Behandlungskomponenten und die Standardisierung der Entspannungsverfahren konzentrieren (Hillenberg & Collins, 1982).
Wissenschaftliche Studien
Manzoni, G., Pagnini, F., Castelnuovo, G., & Molinari, E. (2008). Relaxation training for anxiety: a ten-years systematic review with meta-analysis. BMC Psychiatry, 8, 41 – 41. https://doi.org/10.1186/1471-244X-8-41
Sun, J., Kang, J., Wang, P., & Zeng, H. (2013). Self-relaxation training can improve sleep quality and cognitive functions in the older: a one-year randomised controlled trial.. Journal of clinical nursing, 22 9-10, 1270-80. https://doi.org/10.1111/jocn.12096
Luebbert, K., Dahme, B., & Hasenbring, M. (2001). The effectiveness of relaxation training in reducing treatment‐related symptoms and improving emotional adjustment in acute non‐surgical cancer treatment: a meta‐analytical review. Psycho‐Oncology, 10. https://doi.org/10.1002/PON.537
Toussaint, L., Nguyen, Q., Roettger, C., Dixon, K., Offenbächer, M., Kohls, N., Hirsch, J., & Sirois, F. (2021). Effectiveness of Progressive Muscle Relaxation, Deep Breathing, and Guided Imagery in Promoting Psychological and Physiological States of Relaxation. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine : eCAM, 2021. https://doi.org/10.1155/2021/5924040
Vázquez, F., Torres, Á., Blanco, V., Díaz, O., Otero, P., & Hermida, E. (2012). Comparison of relaxation training with a cognitive-behavioural intervention for indicated prevention of depression in university students: a randomized controlled trial.. Journal of psychiatric research, 46 11, 1456-63. https://doi.org/10.1016/j.jpsychires.2012.08.007
Hillenberg, J., & Collins, F. (1982). A procedural analysis and review of relaxation training research.. Behaviour research and therapy, 20 3, 251-60. https://doi.org/10.1016/0005-7967(82)90143-7
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