Wie kann man Zwangsvorstellungen loswerden?

Zwangsvorstellungen kann man dadurch loswerden, dass man ihnen die Bedeutung entzieht. Viele Menschen – Therapeuten wie Klienten – denken, man müsste gegen Zwangsvorstellungen ankämpfen. Das jedoch ist kontraproduktiv.

Warum verstärkt der Kampf gegen Zwangsvorstellungen das Problem?

Das Ankämpfen gegen Zwangsvorstellungen wirkt symptomverstärkend, weil im Gehirn die Energie dorthin fließt, worauf sich die Aufmerksamkeit richtet.

Eine häufig verwendete „Regel“ ist: Energy flows where attention goes.

Wissenschaftlich belegt ist dies durch die Hebbsche Regel.

Wie wirkt sich die Hebbsche Regel im Alltag aus?

Die Hebbsche Regel, benannt nach Donald O. Hebb, ist ein grundlegendes Prinzip der Neurophysiologie, das die synaptische Plastizität beschreibt. Diese Regel beschreibt, dass die synaptische Verbindung zwischen zwei Neuronen gestärkt wird, wenn beide gleichzeitig aktiv sind. Diese Regel bildet die Grundlage für viele Modelle des Lernens und der Gedächtnisbildung in neuronalen Netzwerken.

Mit anderen Worten: Wer sich immer wieder darum bemüht, einen Gedanken nicht zu denken, verstärkt den Gedanken exakt dadurch.

Wie können Sie den Zwangsvorstellungen die Bedeutung nehmen?

Indem Sie nicht mehr ständig an sie denken. Und wie geht das? Indem Sie den aufdringlich wirkenden Gedanken einen Raum geben, in dem sie machen können, was sie wollen. Das Prinzip der Gedankenwohnung ist simpel und wirksam. Dort – in der Imagination – gibt es eine Rumpelkammer.

Stellen Sie sich vor, wie Sie alle lästigen Gedanken einladen, sich dort in der Rumpelkammer auszutoben, zu eskalieren, Unsinn zu treiben.

Eine einfache Symptomverschreibung: „Bitte noch viel mehr von dem, was stört!“

Stellen Sie sich vor, Sie bringen die als Zwangsvorstellung beschriebenen Gedanken zu einer inneren Rumpelkammer in Ihrer „Gedankenwohnung“. Dort angekommen, lassen Sie diese Gedanken in die Rumpelkammer eintreten und geben ihnen noch mit: „Sobald ihr in der Rumpelkammer seid, verbindet euch mit den anderen komischen Gedanken, denkt euch neue Gedanken aus und macht einander gegenseitig ordentlich Angst. Jagt euch gegenseitig Schrecken ein. Ich gehe dann weiter in meinen Alltag. Viel Vergnügen.“

Mit so einer Symptomverschreibung bringen Sie die Thematik zum Kippen. Ihr Gehirn lässt die bislang „bedrohlichen“ Gedanken und Vorstellungen ins Kindische, ins Lächerliche abdriften. Damit sind die Zwangsvorstellungen wirkungslos.

Mehr zu Hebbschen Regel im Zusammenhang mit dem Gedankenkarussell finden Sie hier.

„Dieses kleine Buch kann Menschen, die mit aufdringlichen Gedanken zu tun haben, eine rasche Erleichterung sein. Ich schätze die Einfachheit, mit der hier eine wesentliche Funktion des Gehirns nutzbar wird. Es geht um die Umfokussierung.“
Dr. med. Gudrun Birk, Somatic Experiencing® Traumatherapie Marburg

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