Denkfehler – Definition
Ein Denkfehler, auch „kognitive Verzerrung“, ist eine irrige Grundannahme mit Bezug zu Logik und Konsequenzen. Dieser Artikel stellt eine Auswahl typischer Denkfehler und ihrer Auswirkungen auf die mentale Gesundheit zur Verfügung.
Was sind typische Denkfehler?
Denkfehler sind Fehlurteile, die durch eine fehlerhafte oder unzureichende Verarbeitung von Informationen entstehen. Sie können durch Faktoren wie Emotionen, Vorurteile oder soziale Einflüsse bedingt sein. Fehler beim Denken können weitreichende Konsequenzen haben, da sie die Basis für Entscheidungen und Handlungen bilden.
Falsche Bewertungen
Objektiv falsche Annahmen über das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige. Wie Goethe einmal sagte: „Es irrt der Mensch, solang er strebt.“ Dieses Zitat betont die menschliche Neigung, Fehler zu machen, während man versucht, die Welt zu verstehen und zu bewerten. Lesen Sie hier mehr über falsche Bewertungen und die Auswirkungen.
Hochrechnungen
„Weil es so war, wird es so sein.“ Dies ist ein klassischer Denkfehler, der als Induktionsproblem bekannt ist. Ludwig Wittgenstein stellte in seinem „Tractatus Logico-Philosophicus“ fest: „Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung der Tatsachen und deren Beziehungen zueinander, während Hochrechnungen oft unbegründete Annahmen über zukünftige Ereignisse beinhalten.
Ursachen und Wirkungen
Ein weiterer häufiger Denkfehler ist die Verwechslung von Korrelation und Kausalität. Niklas Luhmann, ein bedeutender Soziologe und Systemtheoretiker, betonte, dass „Kausalität nicht aus Korrelation folgt.“ Diese Verwechslung führt oft zu falschen Schlussfolgerungen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen.
Selektive Wahrnehmung
Dieser Denkfehler tritt auf, wenn Menschen nur Informationen wahrnehmen, die ihre bestehenden Überzeugungen stützen, während sie widersprüchliche Informationen ignorieren. Goethe bemerkte dazu treffend: „Man sieht nur, was man weiß.“ Diese selektive Wahrnehmung kann zu einer verzerrten Sicht auf die Realität führen.
Bestätigungsfehler
Menschen neigen dazu, Informationen so zu interpretieren, dass sie ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen. Dieser Denkfehler ist eng mit der selektiven Wahrnehmung verbunden und kann dazu führen, dass man an falschen Überzeugungen festhält, selbst wenn gegenteilige Beweise vorliegen. Luhmanns Systemtheorie legt nahe, dass unsere Wahrnehmung der Realität stark von unseren internen Systemen und deren Strukturen beeinflusst wird.
Übermäßiges Vertrauen in die eigene Meinung
Ein weiteres Beispiel für einen Denkfehler ist die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und des eigenen Wissens. Dies kann dazu führen, dass man Risiken unterschätzt und Fehler macht. Goethe warnte: „Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“
Verfügbarkeitsheuristik
Dieser Denkfehler tritt auf, wenn Menschen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen basierend auf der Leichtigkeit, mit der sie sich ähnliche Ereignisse ins Gedächtnis rufen können, einschätzen. Dies führt oft zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität und kann Entscheidungen negativ beeinflussen.
Ankereffekt
Menschen neigen dazu, sich zu stark auf die erste Information, die sie erhalten, zu verlassen (den Anker), und lassen diese Information ihre nachfolgenden Urteile und Entscheidungen unverhältnismäßig stark beeinflussen. Dieser Effekt zeigt, wie anfällig menschliches Denken für Verzerrungen ist.
Dunning-Kruger-Effekt
Ein Denkfehler, bei dem Menschen mit geringem Wissen oder geringer Kompetenz auf einem Gebiet ihre Fähigkeiten überschätzen, während hochkompetente Menschen ihre Fähigkeiten unterschätzen. Dieses Phänomen zeigt die Bedeutung von Selbstreflexion und kritischem Denken.
Selbsterfüllende Prophezeiungen
Ein Denkfehler, bei dem eine ursprünglich falsche Erwartung eine Verhaltensweise hervorruft, die dazu führt, dass die ursprüngliche falsche Erwartung wahr wird. Dieses Phänomen zeigt die Macht von Überzeugungen und Erwartungen auf unser Verhalten und die Realität.
Wie kann man mit Denkfehlern umgehen?
Lesen Sie dazu den Text zum Umgang mit Denkfehlern.