Was sind Aufmerksamkeitstrainingsmethoden?

Aufmerksamkeitstrainingsmethoden verbessern die Fähigkeit, relevante Informationen bewusst wahrzunehmen und Störungen auszublenden. Ein Beispiel ist das von Dr. med. Heiner Lachenmeier (Autor von „Mit ADHS erfolgreich im Beruf: So wandeln Sie vermeintliche Schwächen in Stärken um“) empfohlene Konzept der „Gedankenwohnung“. Diese Idee bietet eine greifbare, räumliche Metapher, um innere Prozesse zu ordnen. Wie Lachenmeier hervorhebt: „Herrlich, Ihre Ausführungen zur Gedankenwohnung. Passt ausgezeichnet zu ADHS, für den Überblick, aber auf eine greifbare Art, in der man sich zurechtfinden kann.“

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Welche Rolle spielen Aufmerksamkeitstrainings für die Konzentrationsfähigkeit?

Aufmerksamkeitstrainings stärken neuronale Netzwerke, die für Fokussierung und selektive Wahrnehmung zuständig sind.

Welche Rolle spielt regelmäßige Übung?

Regelmäßige Übung fördert langfristige Anpassungen im Arbeitsgedächtnis und erhöht die Ausdauer bei mentalen Aufgaben.

Welche Methoden eignen sich für Einsteiger?

Einfache Methoden wie geführte Atemübungen, kurze Aufmerksamkeitsfokusse und visuelle Konzentrationsaufgaben erleichtern den Einstieg.

Können digitale Tools unterstützen?

Ja, spezielle Apps und Trainingsprogramme bieten strukturierte Übungen mit Feedback und Fortschrittsmessung.

Wie schnell sind Fortschritte erkennbar?

Nach einigen Wochen kontinuierlicher Anwendung treten verbesserte Reaktionszeiten und geringere Ablenkbarkeit auf.

Welche Faktoren beeinflussen die Wirksamkeit?

Regelmäßigkeit, individuelle kognitive Ausgangslage, passende Schwierigkeitsgrade und persönliche Motivation spielen zusammen.

Sind Aufmerksamkeitstrainings für jedes Alter geeignet?

Ja, sie lassen sich an verschiedene Altersgruppen anpassen und können auch im höheren Lebensalter wirksam sein.

Kann Aufmerksamkeitstraining im Alltag integriert werden?

Kurze Übungen lassen sich in Pausen oder Wartezeiten durchführen, um kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen.

Welche Rolle spielt Achtsamkeit?

Achtsamkeitsbasierte Methoden richten den Fokus auf den gegenwärtigen Moment und verringern störendes Grübeln.

Gibt es wissenschaftliche Nachweise?

Ja, wissenschaftliche Studien belegen, dass gezieltes Aufmerksamkeitstraining kognitive Leistungen und emotionale Stabilität fördert.

Können diese Methoden Stress reduzieren?

Ja, indem sie den Geist auf das Wesentliche lenken, helfen sie, innere Unruhe zu mindern und Stressreaktionen abzuschwächen.

Wie lässt sich der Erfolg beurteilen?

An verbesserten Testwerten, höherer Produktivität und einem subjektiv klareren Denken.

Wissenschaftliche Studien zu Aufmerksamkeitsstrainingsmethoden

Aufmerksamkeitstrainingsmethoden

Aufmerksamkeitstrainingsmethoden, insbesondere die Attention Training Technique (ATT), sind psychotherapeutische Ansätze, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeitsflexibilität und -kontrolle zu verbessern. Diese Methoden werden häufig im Rahmen der metakognitiven Therapie eingesetzt, um psychische Störungen wie Angst und Depression zu behandeln.

Wirksamkeit der Attention Training Technique

Klinische und Nicht-Klinische Anwendungen: ATT hat sich als wirksam bei der Behandlung von Angst- und Depressionsstörungen erwiesen. Studien zeigen, dass ATT im Vergleich zu Kontrollgruppen signifikante Verbesserungen in der Behandlung dieser Störungen bietet (1/2)
Reduktion von Selbstfokussierung: ATT reduziert effektiv selbstfokussierte Aufmerksamkeit und kognitive Angst, insbesondere bei Personen, die vor der Intervention stark selbstfokussiert sind (2/5)

Neurophysiologische Effekte

Gehirnaktivität: ATT führt zu einer erhöhten Alpha- und Beta-Oszillation in frontoparietalen Netzwerken, was auf eine verbesserte top-down Aufmerksamkeitskontrolle hinweist (4) Zudem zeigt sich eine verringerte Aktivierung im anterioren cingulären Cortex, was auf eine flexiblere Aufmerksamkeitssteuerung hindeutet (3)
Funktionelle Konnektivität: ATT kann die funktionelle Konnektivität in bestimmten Gehirnregionen beeinflussen, was auf eine mögliche Entkopplung von aufmerksamkeitssyndrom-typischen Prozessen hinweist (6).

Vergleich mit anderen Techniken

Mindfulness und Selbstmitgefühl: ATT und Mindful Self-Compassion (MSC) zeigen beide signifikante Reduktionen in Symptomen von Angst und Depression. Beide Methoden fördern die Aufmerksamkeitsflexibilität, was als Schlüssel zur Verbesserung der Symptome angesehen wird (7).
Vergleich mit anderen Aufgaben: ATT zeigt im Vergleich zu Achtsamkeits- und Ablenkungsaufgaben eine größere Reduktion der kognitiven Angst und eine stärkere Förderung der externen Aufmerksamkeitsfokussierung (2,5).

1) Knowles, M., Foden, P., El-Deredy, W., & Wells, A. (2016). A Systematic Review of Efficacy of the Attention Training Technique in Clinical and Nonclinical Samples.. Journal of clinical psychology, 72 10, 999-1025 . https://doi.org/10.1002/jclp.22312.

2) Fergus, T., & Wheless, N. (2018). The attention training technique causally reduces self-focus following worry provocation and reduces cognitive anxiety among self-focused individuals.. Journal of behavior therapy and experimental psychiatry, 61, 66-71 . https://doi.org/10.1016/j.jbtep.2018.06.006.

3) Jahn, N., Sinke, C., Kayali, Ö., Krug, S., Leichter, E., Peschel, S., Müller, T., Burak, A., Krüger, T., Kahl, K., & Heitland, I. (2023). Neural correlates of the attention training technique as used in metacognitive therapy – A randomized sham-controlled fMRI study in healthy volunteers. Frontiers in Psychology, 14. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2023.1084022.

4) Knowles, M., & Wells, A. (2018). Single Dose of the Attention Training Technique Increases Resting Alpha and Beta-Oscillations in Frontoparietal Brain Networks: A Randomized Controlled Comparison. Frontiers in Psychology, 9. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2018.01768.

5) Fergus, T., Wheless, N., & Wright, L. (2014). The attention training technique, self-focused attention, and anxiety: a laboratory-based component study.. Behaviour research and therapy, 61, 150-5 . https://doi.org/10.1016/j.brat.2014.08.007.

6) Kowalski, J., Wierzba, M., Wypych, M., Marchewka, A., & Dragan, M. (2020). Effects of attention training technique on brain function in high- and low-cognitive-attentional syndrome individuals: Regional dynamics before, during, and after a single session of ATT.. Behaviour research and therapy, 132, 103693 . https://doi.org/10.1016/j.brat.2020.103693.

7) Haukaas, R., Gjerde, I., Varting, G., Hallan, H., & Solem, S. (2018). A Randomized Controlled Trial Comparing the Attention Training Technique and Mindful Self-Compassion for Students With Symptoms of Depression and Anxiety. Frontiers in Psychology, 9. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2018.00827.

8) Haukaas, R., Gjerde, I., Varting, G., Hallan, H., & Solem, S. (2018). A Randomized Controlled Trial Comparing the Attention Training Technique and Mindful Self-Compassion for Students With Symptoms of Depression and Anxiety. Frontiers in Psychology, 9. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2018.00827.

9) Tang, Y., & Posner, M. (2009). Attention training and attention state training. Trends in Cognitive Sciences, 13, 222-227. https://doi.org/10.1016/j.tics.2009.01.009.

10) Barth, V., Heitland, I., Kruger, T., Kahl, K., Sinke, C., & Winter, L. (2019). Shifting Instead of Drifting – Improving Attentional Performance by Means of the Attention Training Technique. Frontiers in Psychology, 10. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.00023.