Gedankenwohnung – kostenlose Leseprobe

Haben Sie manchmal zuviel auf einmal im Kopf ?

Wie Sie Ordnung in Ihre Gedanken bringen und in
einen entspannten Denkalltag finden können …

Autor: Johannes Faupel

Exponere-Verlag Frankfurt am Main

Wie Kinder wirkten die Gedanken, wie ungeduldige Kinder. Manche von ihnen lärmten zusätzlich mit Rasseln und Glöckchen. Es herrschte absolute Gleichzeitigkeit, ohne Rhythmus, Harmonie und Takt. Man kann dazu auch „Stress“ sagen. Sofort sollte ich hier etwas tun und dort etwas lassen, hatte aufmerksam zu sein für die vorgebrachten Anliegen. Jeder Gedanke wollte etwas anderes von mir, und keiner war bereit, einen Moment zu warten. Sobald ich versuchte, die Menge zurückzudrängen, schob sie sich mir mit umso größerer Vehemenz wieder entgegen. Mit jedem Versuch, Gedanken hinauszubefördern, zwängten sich noch mehr Gedanken in meinen Erlebnisraum.

Warum denke ich so viel nach – Illustration

Warum denke ich so viel nach?

Die Gedanken waren seltsam angezogen und machten angestrengte Gesichter. Einige nahmen sich paarweise an den Händen und tanzten in hohem Tempo im Kreis, gingen vor und zurück. Ein schwindelerregendes Treiben. Andere kletterten sogar auf die Schultern anderer, um meine Aufmerksamkeit zu erregen, bis ich ihnen dieses Angebot machte: „Jeder Gedanke bekommt hier seinen Platz. Gedanken kann ich nicht vertreiben. Etwas anderes ist jedoch gut möglich: Gedanken kann ich Räume geben, damit sie es sich so einrichten, dass ich den Kopf frei bekomme für jene Angelegenheiten, denen ich mich widmen möchte: genau in diesem Moment.“

Kleine Bücher machen Mut.

Große Bücher brauchen Zeit und Geduld. Kleine Bücher haben den Vorteil, dass man schnell durch ist und wieder von vorne beginnen kann: so, wie jeder Tag schnell vorüber ist und die folgende Nacht, auf die der nächste schnelle Tag folgt. Kleine Bücher machen Mut. Dieses kleine Buch kann Ihnen Mut machen, wenn Sie merken, wie Ihnen mehrere Ideen und Gedanken gleichzeitig durch den Kopf gehen. Es kann Ihnen beim inneren Treppauf-Treppab und Hin und Her als Handlauf dienen.

„Gedankenwohnung“ ist ein Gedankenmodell, mit dem Sie die vielfältigen täglichen Gedanken unter einen Hut bringen können, in eine innere Ordnung, die einiges erleichtert. Der Text auf den Seiten 8/9 zeigt, wie es einem ergehen kann, wenn die Gedankenmenge Überhand nimmt, wenn ein zu hohes Maß an Gleichzeitigkeit herrscht. Das kann bis zum inneren Boykott führen und auf lange Sicht zum geistigen und körperlichen Generalstreik, zu dem einige auch „Burnout“ sagen. Gedanken lassen sich nichts befehlen. Man kann Gedanken nicht dazu zwingen, sich wie auf dem Amt eine Wartenummer zu ziehen und eine Stunde lang Platz zu nehmen oder zwei.

Gedanken klarer

Nach und nach werden die Gedanken klarer

Gedanken reagieren auf eine vernünftige Ansprache (was man verstehen kann). Freiheit ist die beste Umgangsform für das, was sich gedanklich aufdrängt. Wer sich gegen Gedanken wie gegen einen starken Wind stellt, der wird umgeworfen. Wer aus dem Wind heraustritt und sich an eine geschützte Stelle begibt, kann den Überblick behalten – unabhängig davon, wie bewegt es gerade zugeht. Freiheit ermöglicht besonnenes Handeln. Übersicht gibt bei aller Bewegtheit Orientierung und Gelassenheit.

Das Buch Gedankenwohnung ist das erste Kapitel aus einer Serie von Gedankensammlungen über die Entstehung und die Verbreitung von Gedanken und den praktischen Umgang mit ihnen. Das Konzept der Gedankenwohnung hat sich im Kontext von Kriseninterventionen mehrfach bewährt.

Beispielsweise beim Fußballspiel

Ob Kreisklasse oder Bundesliga – bei jedem Fußballspiel gelten dieselben Regeln: ein Ball und 22 Spieler. Ausgerechnet im Bewusstsein läuft es oft umgekehrt: Viele (Gedanken-)Bälle sind auf dem Feld, aber nur ein Spieler, der schnell zum ohnmächtigen Zuschauer wird. Der Mensch im begrenzten Raum seiner Aufmerksamkeit, umgeben von zu vielen Gedanken. Und ausgerechnet beim Denken und den Gedanken ist unbekannt, wer mit wem oder sogar gegen wen spielt. Als Verlierer steht regelmäßig der Mensch da, der den Überblick über seine Gedanken verloren oder noch nie gehabt hat.

Wenn Bemühungen scheitern, wenn der Alltag durcheinandergerät, dann in den selteneren Fällen, weil es an gutem Willen oder am Wissen mangelt. Was meistens fehlt, ist die Übersicht. Es fehlt das Wissen vom Umgang mit den eigenen Gedanken. Wer hier einwenden möchte, nicht jeder Gedanke habe eine Daseinsberechtigung, mag sich im Recht fühlen. Aber verbieten Sie einem Gedanken mal das Dasein. Das wird nichts. Je mehr Sie ihn hinauswerfen wollen, einen unerwünschten Gedanken, desto fester wird er sich setzen.

Für alle, die mit Fußball nichts am Hut haben: Auffahrunfälle passieren oft wegen zu geringen Abstands zum Vordermann, bei überhöhter Geschwindigkeit und bei schlechter Sicht – übrigens auch im Kopf. Wenn man in wichtiger Mission unterwegs ist, zum Beispiel bei der Vorbereitung einer Entscheidung, der man viel Bedeutung gibt, und wenn einem dabei die innere Übersicht verlorengeht, dann nützt einem alles Wissen wenig. Man gerät durcheinander.

(K)eine Leseanleitung

Vermutlich sind Sie nicht auf der Suche nach etwas, das Sie schon kennen. Glauben Sie nicht gleich alles, was Sie hier lesen. Erfahren Sie es lieber selbst, beobachten Sie, was sich bei Ihnen verändert, wenn Sie sich auf ein Gedankenspiel einlassen, das möglicherweise kein Ende mehr nehmen wird. Sie brauchen nicht der Reihe nach zu lesen. Jederzeit können Sie an jeder beliebigen Stelle dazwischenlesen, nachlesen, überspringen.

Gedankenräume ergeben Spielräume

Wer gedankenverloren spielt, ist in einer entspannten und sicheren Lage. Man kann Gedanken vorübergehend ziehen lassen, wenn man weiß, dass man sie wieder erreicht. Gedanken kann man zu nichts zwingen. Sie lassen sich nicht einsperren, verjagen oder verurteilen. Wer den spielerischen Umgang mit Gedanken entdeckt, kann erstaunliche Erfahrungen machen.

Museum

Hier werden Gedanken an Vergangenes bewahrt. Gedanken lassen sich nichts befehlen, doch integrieren kann man sie. In meinem Museum sind schöne und schwierige Momente aufgehoben, nicht gelöscht.

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Gedanken ordnen

Gedanken ordnen. Mit einer einleuchtenden Geschichte.